Selbstlernkompetenz ist entscheidend
Bei einem Fernstudium spielt nach Ansicht von Bildungsexperten die Selbstlernkompetenz
die größte Rolle für den erfolgreichen Abschluss. "Der Lernende entscheidet selbst über
den Erfolg", sagt Dr. Ralf Andreas Thoma, Studienleiter der Betriebswirtschaftliches Institut & Seminar Basel AG.
Selbstlernkompetenz ist laut Thoma die Fähigkeit, eigenständig und unter Berücksichtigung der
individuellen Stärken und Schwächen einen Lernprozess zu planen und erfolgreich umzusetzen. "Jeder
Studierende muss die für die eigene Persönlichkeit geeignete Lernstrategie finden, entwickeln und
anwenden", so der Studienleiter. Erfolgreiches Lernen hängt laut Thoma nicht nur von Frontalunterricht
und guten Rahmenbedingungen ab, sondern auch davon, welche Einstellung Studierende zum Lernen haben.
Ein auf der PISA (Programme for International Student Assessment)-Studie basierender Bericht der OECD hebe
die grosse Bedeutung effektiver Lernstrategien und die Fähigkeit, eigenes Lernen zu steuern, hervor. Die
Daten belegen, dass Studierende bessere Leistungen erzielen, wenn sie motiviert sind, über effektive
Lernstrategien verfügen und sich selbst auch zutrauen, ihr Lernen zu steuern.
Organisation auf Herausforderung ausrichten
Das "Wie?" des Lernens ist laut Thoma entscheidend. Studierende brauchen reichhaltige Erfahrungen mit dem Lernen.
Es kristallisiere sich erst heraus, wie si am besten lernen und welche Methoden effektiv seien.
Nach seinen Erfahrungen lässt sich ein Fünftel der Leistungsunterschiede auf die unterschiedlichen
Lernvoraussetzungen im Sinne von Strategien, Motivation und leistungsbezogenem Selbstvertrauen zurückführen.
Die Organisation und Abläufe des Intensivstudiums sind gemäss Thoma darauf ausgerichtet, Studierende
im Umgang mit der Zeit, der Stressbewältigung und
der Motivation bestmöglich zu unterstützen. Für den Lernerfolg kommt es laut Thoma weniger auf die
Vermittlungsmethode, also auf das Lernmittel Buch, Computerprogramm oder Lehrer an. Entscheidend sei viel mehr der
Beitrag, den die Lernendenden selbst leisten.
Grundlage für den beruflichen Erfolg
Die Lernbereitschaft und die Selbstlernkompetenz liegen noch vor dem Fachwissen. Die Förderung der
Selbstlernkompetenz ist wesentlicher Bestandteil der Intensivstudiengänge "Betriebswirtschaft und Finanzmanagement".
Der Intensivstudiengang ist auf berufserfahrene Praktiker und Führungskräfte
aus nicht-wirtschaftswissenschaftlichen Disziplinen zugeschnitten. Studierende am BWL-Institut werden laut Thoma
im Rahmen des neun- bis zwölfmonatigen Intensivstudiums nach dem erzieherischen Prinzip des Forderns und
Förderns in Selbstlernkompetenz geübt und gebildet.
Fordern von Selbständigkeit und Selbstverantwortung funktionieren nur, wenn die Voraussetzungen vorhanden sind.
Das BWL-Intensivstudium ist flexibel in zehn Module unterteilt und wird durch die individuelle Betreuung aufgewertet.
Neben dem Willen zum Lernerfolg gehört für die Studierenden die Bereitschaft dazu, Verantwortung für sich
selbst zu übernehmen. Ferne gehören dazu Lerntechnike und die Fähigkeit, sich in seinem Umfeld von
Freunden, Familie und Beruf klare Prioritäten zu setzen. Beruf und Studium lassen sich ohne Ortswechsel und
Aufgabe des privaten Umfelds bei einem Fernstudium optimal vereinen.
Lernen ohne künstlichen Druck
Ein Fernstudium erfordert mehr Selbstdisziplin als ein Präsenzstudium. Ohne Prüfungen geht es auch bei
einem Fernstudium nicht. Prinzipiell bestimmen die Studierenden das Lerntempo. Berufliche Projekte gehen vor: "Es
besteht kein künstlicher Druck durch das Einsenden von Aufgaben zu einem bestimmten Zeitpunkt", so der
Studienleiter. Nach jedem Fachgebiet ist eine Zwischenprüfung zu absolvieren - allerdings mit selbst
bestimmter Terminansetzung. "Nur wer in der Lage ist, sich schnell und gezielt das für ihn relevante
Wissen zu erarbeiten, ständig zu aktualisieren und das Wesentliche vom Unwesentlichen zu trennen, wird
langfristig erfolgreich sein", sagt Thoma.
Die Betriebswirtschaftliches Institut und Seminar Basel AG wurde 1999 gegründet und bietet als privater
Aus- und Weiterbilder ein praxisorientiertes effizientes Studienangebot. Das Institut konzentriert sich dabei auf
die Themen der klassischen Betriebswirtschaftslehre. Rund 100 Studenten schreiben sich jährlich
in Intensivstudiengänge zum "Dipl.-Betriebsökonom (BI)", "Dipl.-Finanzökonom (BI)"
oder "Dipl.-Immobilienökonom (BI)" ein.
Das Institut ist Mitglied im Schweizerischen Verband für Erwachsenenbildung (SVEB) und in der European
Association of Distance Learning (EADL), das seinen Mitgliedern in 15 Ländern ein Forum für den
Austausch und die Diskussion aktueller Trends und Tendenzen in der Weiterbildung bietet.
Erschienen in:
Technische Rundschau, Special Weiterbildung, Nr. 5/2007, S. 18/19
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