BWL bringt Dich weiter.

BWL-Institut Basel


All the problems of the world could be settled
easily if men were only willing to think.


Thomas J. Watson
(1874 - 1956, erster Präsident von IBM)


www.bwl-institut.ch
Ausgabe Nr. 79
07.01.2011
Newsletter abmelden

INHALT

1. Industrie treibt auch 2011 das Wachstum
2. Die meisten Deutschen vertrauen nicht mehr der Politik
3. Berufswunsch unerfüllt: 37 Prozent arbeiten nicht im erlernten Beruf
4. Standardwerk zum "Mitarbeitergespräch" erschienen
5 Abbott bringt neue Jobs in die Region Basel
6. Wirtschaftliche Freiheit in Deutschland stagniert
7. Europäisches Jahr der Freiwilligentätigkeit 2011
8. MINT-Akademiker: Ältere gehen in Rente, Ausländer in die Heimat
9. Frauen arbeiten selten in Männerberufen - und umgekehrt
10. Unterschiedliche Vorsätze von Frauen und Männern



+++ 1. Industrie treibt auch 2011 das Wachstum +++
"Die Industrie hat wieder ordentlich Fuß gefasst und lässt die Krise hinter sich." So resümiert Hans Heinrich Driftmann, Präsident des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK), die Ergebnisse des jüngsten DIHK-Industriereports. Darin bewerteten die Betriebe des Verarbeitenden Gewerbes ihre Geschäftslage erstmals seit zwei Jahren wieder besser als die Gesamtwirtschaft. Die Industrieproduktion nehme allerdings "nicht mehr so hochtourig" zu, sagte der DIHK-Präsident. Nachdem sie zunächst durch Exportimpulse wieder in Gang gesetzt worden sei, ziehe nun auch verstärkt die Nachfrage im Binnengeschäft an: "Die Unternehmen investieren wieder - und fragen deshalb in verstärktem Maße Investitionsgüter 'made in Germany' nach", so Driftmann. Außerdem stärke die bessere Konsumlaune in Deutschland die Produktion der Ge- und Verbrauchsgüterindustrie. Driftmann: "Insgesamt legt die Industrieproduktion im Gesamtjahr 2010 um neun Prozent zu. Die deutsche Industrie hat damit immerhin bereits drei Viertel des tiefen Einbruchs der Krise aufgeholt." Für 2011 rechnet der DIHK mit einem Anstieg der Industrieproduktion von fünf Prozent, einem immerhin doppelt so hohen Zuwachs wie in der Gesamtwirtschaft. Quelle: www.dihk.de

+++ 2. Die meisten Deutschen vertrauen nicht mehr der Politik +++
Deutschland, Österreich und die Schweiz sind zwar Nachbarländer und haben viele Gemeinsamkeiten, aber bei Fragen nach Gerechtigkeit, Zufriedenheit mit der Politik, Wohlstand und Zukunftsängsten gehen die Ansichten der Bürger weit auseinander. Das ergab eine Umfrage in allen drei Ländern für das Magazin Reader's Digest, über die das Magazin in seiner Januar-Ausgabe ausführlich berichtet. In Deutschland ist der Unmut der Bürger über die Regierenden besonders groß. Eine überwältigende Mehrheit von 73 Prozent der Befragten beklagt, dass der Einfluss der Bürger auf die Entscheidungen der Politik zu gering sei. 65 Prozent glauben zudem, die Politik könne drängende Probleme nicht lösen. 60 Prozent gaben an, Politik werde zu häufig gegen die Wünsche der Menschen gemacht. Tiefe Skepsis gegenüber der Politik herrscht auch in Österreich. Dort gaben 56 Prozent an, Politik würde zu häufig gegen die Wünsche der Bürger gemacht, und gleich drei von vier Befragten sagten, die Politik könne viele drängende Probleme nicht lösen. Trotzdem: Auch in Österreich haben die Mehrheit der Menschen nicht resiginiert. 55 Prozent sagen: "Wer sich politisch engagiert, kann etwas bewegen." Ganz anders fallen die Werte in der Schweiz aus. Dort sind 67 Prozent der Bürger mit ihrem politischen System und den Möglichkeiten der Mitbestimmung zufrieden. In einem Punkt sind sich die Bürger der drei Länder fast einig: Politik richtet sich demnach weniger am Gemeinwohl als an den Interessen einzelner gesellschaftlicher Gruppen aus. Quelle: www.readersdigest.de

+++ 3. Berufswunsch unerfüllt: 37 Prozent arbeiten nicht im erlernten Beruf +++
Keine schöne Bescherung: Für viele Deutsche ist der Berufswunsch bisher nicht in Erfüllung gegangen. Das ist das Ergebnis einer Umfrage der Online-Jobbörse www.stepstone.de, an der sich 4.550 Fach- und Führungskräfte beteiligt haben. 37 Prozent der Befragten gaben an, dass sie vor dem Studium zwar eine feste Berufsabsicht hatten, heute aber nicht in diesem Bereich arbeiten. Während die eine Hälfte von ihnen dies allerdings gar nicht schade findet, bedauern die anderen, ihr Jobziel verfehlt zu haben. Die gute Nachricht: Immerhin ein Drittel der Befragten hat seine Berufsabsicht in die Tat umgesetzt. Weitere 30 Prozent hatten überhaupt keinen konkreten Berufswunsch, als sie mit dem Studium starteten. "Für viele Mitarbeiter ist der Jahreswechsel eine Gelegenheit, über ihre beruflichen Ziele nachzudenken und ihre aktuelle Arbeitssituation diesbezüglich auf den Prüfstand zu stellen. Insbesondere qualifizierte Arbeitnehmer befinden sich aufgrund der steigenden Konjunktur in einer guten Ausgangssituation für einen Wechsel. Quelle: www.stepstone.de

+++ 4. Standardwerk zum "Mitarbeitergespräch" erschienen +++
Zeitmangel und Überheblichkeit zählen zu den Stolpersteinen bei Mitarbeitergesprächen. Weil sich Führungskräfte schlecht vorbereiten, verschenken sie die Möglichkeiten einer professionellen Personalführung. Denn: Durch Mitarbeitergespräche sollen Ziele festgesetzt und die Leistung des Mitarbeiters sachlich beurteilt werden. Nur auf diesem Weg wird das Verbesserungspotential des Einzelnen voll ausgeschöpft und können weitere Personalentscheidungen geplant werden. Mit den Problemstellungen, die das Mitarbeitergespräch mit sich bringt, beschäftigt sich das Standardwerk "Mitarbeitergespräche" von Haufe auf mehr als 260 Seiten. Um mögliche Fehler zu umgehen, befasst sich das Werk mit den Grundlagen für die Vorbereitung und Führung von effizienten Mitarbeitergesprächen. Zudem gibt das Buch konkrete Anweisungen für unterschiedliche Gesprächssituationen. Dabei werden alle Gesprächstypen beleuchtet, vom Einstellungsgespräch über das Beurteilungsgespräch bis hin zum Abgangsgespräch. Neu in der neunten Auflage ist unter anderem die Darstellung der Vorgehensweise im moderierten Teamgespräch. Die mitgelieferte CD-ROM enthält dafür unter anderem Checklisten zur Gesprächsvorbereitung und Gesprächsleitfäden sowie Formulare zur Prüfung der Zielvereinbarung. Info: "Mitarbeitergespräche" von Prof. Wolfgang Mentzel, Svenja Grotzfeld, Christine Haub, 9. Auflage 2010, Buch mit CD-ROM, 264 Seiten, 29,80 Euro, ISBN 978-3-648-00333-6, Bestell-Nr. 04230. Quelle: www.haufe-lexware.com

+++ 5. Abbott bringt neue Jobs in die Region Basel +++
Erweiterte Präsenz in der Schweiz: Der amerikanische Konzern Abbott wird seine neue Generika-Division in Allschwil ansiedeln. Der jüngste Investitionsentscheid stellt für Abbott ein Novum dar: Allschwil im Kanton Baselland wird Sitz einer neuen, international ausgerichteten Division. Erstmals wird damit ein Konzernpfeiler von Abbott außerhalb der USA aufgebaut. Abbott setzte im vergangenen Jahr den Fuß nach Allschwil: Der US-Konzern übernahm damals Solvay Pharmaceuticals und damit auch die bestehende Baselbieter Solvay-Niederlassung mit rund 180 Beschäftigten. Aktuell umfasst die Belegschaft 200 Beschäftigte; deren Zahl soll mittelfristig auf rund 240 klettern. Der Entscheid zugunsten des Baselbieter Standorts wurde mit dem guten Arbeitskräfteangebot in der Region begründet. Allschwil ist Sitz der neuen Division "Established Products", wobei das internationale Geschäft mit Markengenerika vor allem für rund 15 so genannte Wachstumsländer (Emerging Markets) im Zentrum steht. Insbesondere in Schlüsselmärkten wie Indien, Russland und China rechnet die jüngste Division von Abbott mit zweistelligem Wachstum. Die neue Division setzt rund 5 Milliarden Dollar um. Im Rahmen des Weiterausbaus in Allschwil werden beispielsweise das Globale Marketing, die Entwicklung und die Qualitätssicherung verstärkt. Quelle: www.baselarea.ch/www.abbott.ch

+++ 6. Wirtschaftliche Freiheit in Deutschland stagniert +++
Im Ranking der wirtschaftlichen Freiheit unter deutschen Bundesländern belegen erneut Bayern und Baden-Württemberg die ersten beiden Plätze. Berlin bildet, wie schon im Vorjahr, das Schlusslicht. Von den neuen Bundesländern schneiden Thüringen (Platz 10) und Brandenburg (12) am besten, von den alten schneidet Bremen (11) am schlechtesten ab, wie eine Studie der Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit ergab. Zugrunde liegen der Studie Daten des Jahres 2008, dem Jahr, in dem die internationale Finanzmarktkrise die Schlagzeilen zu beherrschen begann. Mit der Krise erklärt Dr. Detmar Doering, Leiter des die Studie herausgebenden Liberalen Instituts der Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit, dass es im Vergleich zu 2007 keine nennenswerte Verbesserung gab: "Sowohl im Westen als auch im Osten stagniert die wirtschaftliche Freiheit. Ob das gerade in Zeiten der Krise die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands insgesamt stützt, muss bezweifelt werden." Quelle: www.freiheit.org

+++ 7. Europäisches Jahr der Freiwilligentätigkeit 2011 +++
"Freiwillig. Etwas bewegen!" - Unter diesem Motto findet 2011 das Europäische Jahr der Freiwilligentätigkeit zur Förderung der aktiven Bürgerschaft (EJF 2011) statt. Mit dem Jahr werden insbesondere folgende Ziele verfolgt: Schaffung günstiger Rahmenbedingungen für bürgerschaftliches Engagement in Europa, Stärkung der Organisatoren von Freiwilligentätigkeiten zur Verbesserung der Qualität von freiwilligem Engagement, Anerkennung von Freiwilligentätigkeit und Sensibilisierung für den Wert von freiwilligem Engagement als Ausdruck einer aktiven Bürgerbeteiligung Die Zielsetzungen der Europäischen Union wurden mit Blick auf die Herausforderungen in Deutschland angepasst und präzisiert. Auf nationaler Ebene soll die Aufmerksamkeit und Anerkennung für bürgerschaftliches Engagement in der Gesellschaft gestärkt werden. Ein besonderer Fokus liegt auf generationenübergreifenden Aktivitäten und es sollen insbesondere Frauen, jungen Menschen, Ältere sowie Menschen mit Migrationshintergrund angesprochen werden. Der Austausch zwischen Verbänden und Organisationen der Bürgergesellschaft soll verstärkt und eine bessere Vernetzung und Kooperation der Akteure und der Informationsangebote über bürgerschaftliches Engagement in Deutschland geschaffen werden. Langfristig soll ein regelmäßiger Dialog über das Thema auf europäischer Ebene initiiert werden. Quelle: www.ejf2011.de

+++ 8. MINT-Akademiker: Ältere gehen in Rente, Ausländer in die Heimat +++
Die deutschlandweit 2,1 Millionen erwerbstätigen Akademiker, die ein Studium der Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften oder Technik (MINT) absolviert haben, "vergreisen" zunehmend. So stehen beispielsweise 100 Mathematikern zwischen 56 und 65 Jahren nur 95 jüngere bis 35 Jahre gegenüber; bei den Elektrotechnikern sind es 88 Jüngere. Am ungünstigsten ist das Verhältnis bei den Maschinenbauingenieuren, wo auf 100 ältere Kollegen lediglich 77 jüngere kommen. Darüber hinaus scheiden in den nächsten Jahren immer mehr MINT-Akademiker altersbedingt aus dem Erwerbsleben aus: Im Jahr 2025 werden knapp 50 Prozent mehr MINTler in den Ruhestand gehen als heute. Am stärksten davon betroffen ist Bayern: Im Freistaat wird die Zahl der Ruheständler über 75 Prozent höher sein. Zwar steigen die Absolventenzahlen in den MINT-Fächern seit Anfang des Jahrzehnts wieder. Viele dieser Akademiker stehen dem deutschen Arbeitsmarkt aber nicht zur Verfügung - weil sie sogenannte Bildungsausländer sind. Für diese Absolventen, die ihre Hochschulzugangsberechtigung in einem anderen Land erworben haben, gelten Beschränkungen bei der Aufnahme einer Beschäftigung sowie ein begrenztes Aufenthaltsrecht. In den Ingenieurwissenschaften betrifft dies jeden zweiten zusätzlichen Absolventen seit 2000. Über alle Studiengänge hinweg verlassen laut OECD mehr als zwei Drittel der Bildungsausländer aus Nicht-EU-Staaten Deutschland nach Studienende wieder. Quelle: www.iwkoeln.de

+++ 9. Frauen arbeiten selten in Männerberufen - und umgekehrt +++
Frauen und Männer sind nach wie vor in sehr unterschiedlichen Berufen tätig. Die Berufswahl orientiert sich dabei an eher traditionellen Vorstellungen. Ein Wechsel in die jeweilige Domäne des anderen Geschlechts bleibt weiter die Ausnahme. Dies teilt das Statistische Bundesamt (Destatis) auf der Grundlage von Auswertungen des Mikrozensus mit. Zwar ist der Anteil der Frauen an allen Erwerbstätigen von 1991 (dem Jahr der erstmaligen Publikation gesamtdeutscher Ergebnisse) bis zum Jahr 2009 um 4,2 Prozentpunkte auf 45,8% gestiegen. Die von Frauen und Männern bevorzugt beziehungsweise überwiegend ausgeübten Berufe haben sich im Zeitablauf allerdings nur in geringem Maße verändert: sowohl bei Männern als auch bei Frauen gibt es berufliche Domänen mit zum Teil sehr hohen Anteilen von Erwerbstätigen des einen oder anderen Geschlechts. So waren im Jahr 2009 insgesamt 49% der Männer und 36% der Frauen in Berufsgruppen tätig, die zu über 80% von Personen des eigenen Geschlechts ausgeübt wurden. Im Vergleich zum Jahr 2000 veränderte sich das kaum: damals waren 52% der Männer und 34% der Frauen in Berufen tätig, die vom jeweils eigenen Geschlecht dominiert wurden. Dies sind beispielsweise die Berufe des Maurers, Elektrikers oder Berufskraftfahrers, die fast ausschließlich männlich besetzt sind, während die Berufe Kosmetiker, Erzieher oder Altenpfleger fast nur von Frauen ausgeübt werden. Nur in vergleichsweise wenigen Berufen, wie etwa bei Versicherungs- oder Bankfachleuten, waren im Jahr 2009 anteilig annähernd gleich viele Männer wie Frauen tätig. Quelle: www.destatis.de

+++ 10. Unterschiedliche Vorsätze von Frauen und Männern +++
Frauen und Männer sind sich einig: 2011 muss mehr für die eigene Gesundheit unternommen werden. Wie eine repräsentative Umfrage im Auftrag der "Apotheken Umschau" jetzt herausfand, sind die Wege zum Ziel bei beiden allerdings recht unterschiedlich. Zwar wollen sowohl Männer als auch Frauen grundsätzlich mehr Sport treiben (Männer: 26,3 %; Frauen: 26,7 %), die weiblichen Befragten haben sich aber fest vorgenommen, dazu auch noch abzunehmen (24,7 %) und sich gesünder zu ernähren (24,8 %). Bei den männlichen Umfrage-Teilnehmern ist das gesunde Essen im Vergleich dazu deutlich unwichtiger (18,4 %) und Abnehmen kommt nur für jeden Siebten in Frage (14,3 %). Dagegen haben sich die Männer etwas häufiger vorgenommen, 2011 weniger ihren Süchten zu frönen: Jeder Sechste (15,7 %) hat den Vorsatz gefasst, mit dem Rauchen aufzuhören (Frauen: 12,1 %). Dabei wollen vor allem Männer zwischen 30 und 49 Jahren im nächsten Jahr unbedingt vom Glimmstängel wegkommen (30-49-jährige Männer: 21,0 %). Und viele Männer sind entschlossen, im Neuen Jahr weniger Alkohol zu trinken (Männer: 13,4 %; Frauen: 4,7 %), dabei ganz vorne die Männer zwischen 20 und 29 (16,2 %) und 40 und 59 Jahre (15,5 %). Quelle: www.apotheken-umschau.de

nach oben