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BWL-Institut Basel


Mach´ keine kleinen Pläne. Sie haben nicht den Zauber, das Blut der Menschen in Wallung zu bringen. Sie werden nicht realisiert. Mach´ große Pläne, setze Dir hoffnungsvoll die höchsten Ziele
- und arbeite.


Daniel Hudson Burnham
(1846 - 1942, Architekt in Chicago)


www.bwl-institut.ch
Ausgabe Nr. 59
08.01.2009
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INHALT

1. Prognose für 2009: Schweizer BIP geht um 0,7 Prozent zurück
2. Deutsche blicken mit gespaltenen Gefühlen ins neue Jahr
3. Mehr als 40 Millionen Erwerbstätige seit Wiedervereinigung
4. Zu viel zu tun im Job: Familienurlaub abgesagt
5. Günstiges Wochenende im Hilton: 50 Prozent Rabatt für Januar-Bucher
6. Flexibel durch das Krisenjahr mit neuen Arbeitszeitmodellen
7. Rekordjahr bei Firmengründungen in der Schweiz
8. Krise bedroht Qualifikation der Fachkräfte
9. Schweizer Konzerne sind gute Arbeitgeber - in Deutschland
10. Vorruhestand: Sparpotenzial von bis zu 4 Milliarden Euro


+++ 1. Prognose für 2009: Schweizer BIP geht um 0,7 Prozent zurück +++
In der Schweiz leiden vor allem Exporte und Unternehmensinvestitionen unter der negativen Entwicklung der Weltwirtschaft. BAK Basel Economics prognostiziert deshalb für 2009 einen Rückgang des realen Bruttoinlandsproduktes (BIP) um 0,7 Prozent. Dies sei der stärkste Rückgang seit 1991. Negative Impulse sind insbesondere von den Exporten und Ausrüstungsinvestitionen zu erwarten. Gleichzeitig geht BAK aber davon aus, dass schon im Sommer die Auswirkungen der expansiven Geldpolitik der Zentralbanken und die wirtschaftspolitischen Massnahmen zu spüren sind und sich die Weltkonjunktur allmählich erholt. Für die Schweiz erwartet BAK 2010 wieder ein BIP-Wachstum von 1,2 Prozent. Aber auch für den bis jetzt immer noch soliden privaten Konsum wird der Gegenwind schärfer. Hierbei wird die Ausgabenbereitschaft der privaten Haushalte vor allem durch die mit der wieder steigenden Arbeitslosigkeit verbundenen Vertrauensverluste belastet. Nach Einschätzung von BAK wird sich die Schweizer Arbeitslosenquote (bereinigt um saisonale Schwankungen) bis zum Jahresende 2009 um rund einen Prozentpunkt auf 3,7 Prozent erhöhen, während die Erwerbstätigkeit im Jahresdurchschnitt 2009 um 0,5 Prozent zurückgehe, so die Prognose. Quelle: www.bakbasel.ch

+++ 2. Deutsche blicken mit gespaltenen Gefühlen ins neue Jahr +++
Trotz der düsteren Wirtschaftsprognosen blickt die überwältigende Mehrheit der Deutschen für sich persönlich optimistisch ins neue Jahr. Nach einer Umfrage für den Fernsehsender RTL und das Hamburger Magazin stern sind 78 Prozent der Bürger überzeugt, dass 2009 für sie ein gutes Jahr wird. Vor allem die Jüngeren (88 Prozent) gehen davon aus. Nur 16 Prozent befürchten für sich ein schlechtes Jahr 2009. In starkem Kontrast hierzu steht die Einschätzung der Bürger, wie das neue Jahr für Deutschland verlaufen wird: Nur ein Drittel (33 Prozent) ist hier optimistisch, 62 Prozent rechnen mit einem schlechten Jahr für das Land. Gefragt, wie 2009 für die Welt verlaufen wird, meinten 58 Prozent, es werde schlecht, 35 Prozent sehen hier ein gutes Jahr voraus. Vom abgelaufenen Jahr 2008 sagen die meisten Bürger (69 Prozent), es sei für sie persönlich gut gewesen. Nur 27 Prozent empfanden es als ein schlechtes Jahr. Negativer sehen die Deutschen die Lage im eigenen Land und weltweit: 51 Prozent meinen, 2008 sei für Deutschland schlecht gewesen, sogar zwei Drittel (66 Prozent) sind der Ansicht, 2008 sei schlecht für die Welt gewesen. Quelle: www.rtl.de

+++ 3. Mehr als 40 Millionen Erwerbstätige seit Wiedervereinigung +++
Rund 40,35 Millionen Erwerbstätige hatten nach ersten vorläufigen Berechnungen des Statistischen Bundesamtes (Destatis) im Durchschnitt des Jahres 2008 ihren Arbeitsort in Deutschland. Das waren 582 000 Personen oder 1,5 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Die Zahl der Erwerbstätigen erreichte damit im Jahr 2008 einen neuen Höchststand seit der Wiedervereinigung. Wie schon in den beiden Jahren zuvor wurde der Anstieg der Erwerbstätigkeit auch im Jahr 2008 vom konjunkturellen Aufschwung, der bis weit in die erste Jahreshälfte anhielt, getragen. Die inzwischen eingetretene konjunkturelle Eintrübung wirkte sich nicht wesentlich auf das Jahresergebnis zur Erwerbstätigkeit aus, da der Arbeitsmarkt auf Veränderungen im Konjunkturverlauf erst mit zeitlicher Verzögerung reagiert. Zudem wurde im Jahr 2008 die Förderung abhängiger Beschäftigung (zum Beispiel Eingliederungszuschüsse) mehr in Anspruch genommen als ein Jahr zuvor. Quelle: www.destatis.de

+++ 4. Zu viel zu tun im Job: Familienurlaub abgesagt +++
Lange Arbeitszeiten und Überstunden sind heutzutage im Berufsleben fast selbstverständlich. Auch berufstätige Eltern können sich den Erwartungen ihrer Chefs nicht entziehen, wie eine repräsentative forsa-Umfrage im aktuellen Familienreport 2008 von CosmosDirekt zeigt: Viele Mütter und Väter arbeiten abends länger, bereits jeder Fünfte musste schon einmal seinen Urlaub absagen, weil der Job vorging. Familie und Job unter einen Hut zu bringen, ist für viele berufstätige Eltern nicht leicht: 21 Prozent mussten schon einmal ihren Urlaub aus beruflichen Gründen absagen oder verkürzen. Fast die Hälfte (48 Prozent) arbeitet manchmal am Wochenende und 39 Prozent nehmen sich gelegentlich Arbeit mit nach Hause. Nach Feierabend noch länger im Büro bleiben, müssen 46 Prozent der Eltern. Für Väter stehen Überstunden noch häufiger an (56 Prozent) als für Mütter (32 Prozent): Fast jeder zehnte (9 Prozent) meint, dass er es nicht schafft, Familie und Beruf miteinander zu verbinden. Quelle: www.cosmosdirekt.de/familienreport

+++ 5. Günstiges Wochenende im Hilton: 50 Prozent Rabatt für Januar-Bucher +++
Für den Start ins neue Jahr hält die Hotelkette Hilton eine Überraschung bereit: Wer im Januar online einen Kurzurlaub in einem Hilton-Hotel bucht, kann bis zu 50 Prozent des Übernachtungspreises sparen. Das Angebot gilt für Wochenendaufenthalte bis 31. August 2009. Auf der Website hilton.de/sale kann das Angebot ab sofort bis zum 31. Januar gebucht werden. An der Aktion nehmen 220 Hotels in 45 Ländern teil. Das Angebot gilt für maximal drei Nächte bei Übernachtungen an einem Freitag, Samstag oder Sonntag. In einigen Hotels im Mittleren Osten schließt das Angebot auch den Donnerstag ein. Wochenendangebote in den Häusern der Hilton Family of Hotels eignen sich perfekt für einen Städtetrip. Eingeschlossen ist ein Langschläferfrühstück bis 11 Uhr und ein Late-Check-out bis 18 Uhr am Wochenende. Kinder wohnen und essen kostenfrei, wenn sie das Zimmer der Eltern teilen. Die Angebote richten sich nach der Verfügbarkeit der teilnehmenden Hotels. Eine Übernachtung am Wochenende in einem der beiden Hilton Hotels in der bayerischen Metropole München gibt es im Januar schon ab 68 Euro statt 135 Euro. Die drei Hilton Hotels in Wien bieten Übernachtungen ab 70 Euro statt 139 Euro an. Quelle: www.hilton.com

+++ 6. Flexibel durch das Krisenjahr mit neuen Arbeitszeitmodellen +++
Deutsche Unternehmen, die in den Aufbau flexibler Arbeitszeitmodelle investiert haben, gehen besser gerüstet ins neue Jahr als ihre Mitbewerber. Der Grund: Firmen, die trotz unausgelasteter Kapazitäten kein Personal abbauen müssen, können ihre hoch qualifizierten Fachkräfte bis zur nächsten Aufschwungphase im Betrieb halten. Allerdings sind Langzeit- und Zeitwertkonten, mit denen Mitarbeiter beispielsweise ihre geleisteten Überstunden abbauen können, erst von einer Minderheit der Unternehmen auf den Weg gebracht worden. Für nur knapp jeden fünften Firmenlenker haben diese Modelle bis heute Priorität im Personalmanagement. Das sind Ergebnisse der Studie "Managementkompass Human Capital Management" von Steria Mummert Consulting in Zusammenarbeit mit dem F.A.Z.-Institut. 55 Prozent der Befragten sind am Einsatz von Zeitwertkonten interessiert. Besser haben es jedoch die Unternehmen, die entsprechende Pläne bereits umgesetzt haben. 61 Prozent der Betriebe, die über Zeitwertkonten verfügen, nutzen diese gezielt zur Arbeitsfreistellung in Zeiten niedriger Auslastung, so das Ergebnis einer weiteren F.A.Z.-Studie. Zeitwertkonten ermöglichen es, laufende Gehälter, Überstunden und Sonderzahlungen, wie beispielsweise das Weihnachtsgeld, auf einem persönlichen Zeitwertkonto zu sammeln und für private oder betriebliche Freistellungsphasen zu nutzen. Quelle: www.steria-mummert.de

+++ 7. Rekordjahr bei Firmengründungen in der Schweiz +++
Mit 36.861 Firmengründungen war 2008 ein Rekordjahr für die Schweiz. Die seit Jahren steigende Zahl der Neugründungen von Firmen erreichte laut Creditreform Schweiz im vergangenen Jahr einen weiteren Höchststand. Die hohen Werte von 2007 konnten noch einmal um 1,3 Prozent übertroffen werden. Der Trend zur GmbH hielt auch im Jahr 2008 an, sie ist nach wie vor die beliebteste Rechtsform in der Schweiz. Auf Platz zwei liegt die Einzelfirma und an dritter Stelle die AG. Eine Reihenfolge, die seit drei Jahren Bestand hat. Mit 21.254 Löschungen von Firmen wird für das Jahr 2008 der tiefste Wert der letzten zehn Jahre ausgewiesen. Der Wert 2007 mit 22.627 Löschungen wird deutlich unterschritten. Die gestiegene Zahl der Neueintragungen bei weniger Löschungen bedeutet einen neuen Rekordwert beim Nettowachstum. Mit 15.607 Firmen netto wird für 2008 ein noch nie da gewesener Höchststand ausgewiesen. Die Zunahme gegenüber 2007 von 13,3 Prozent fällt hoch aus. Der Schweizerische Verband Creditreform führt seit 1974 Statistiken zu den Konkurseröffnungen in der Schweiz und publiziert diese seit 1993 regelmässig. Quelle: secure.creditreform.ch/

+++ 8. Krise bedroht Qualifikation der Fachkräfte +++
Unternehmen sollten auch in der Krise innovativ bleiben: Mehr als jedes dritte Unternehmen will weniger oder keine Qualifizierungsmaßnahmen durchführen, zeigt eine Umfrage des VDI-Wissensforums. "Das ist kein Weg aus der Krise", mahnt Timo Taubitz, Geschäftsführer des VDI-Wissensforums. "Qualifizierte Fachkräfte sind das Fundament, auf dem die deutsche Wirtschaft steht. Wer hier spart, zieht sich den Boden unter den Füßen weg." Innovationen und Technologieführerschaft seien die Garanten für wirtschaftlichen Erfolg. Nur so könnten die Folgen der konjunkturellen Abschwächung gering gehalten werden, erklärt Taubitz. Von den 1.900 befragten Fachkräften sind über 90 Prozent der Meinung, dass in konjunkturell schwächeren Zeiten nicht die Personalentwicklung zurückgefahren werden sollte. "Unternehmen brauchen hochqualifiziertes Personal, um aus der Krise zu kommen - und im darauf folgenden Aufschwung erst recht", so Taubitz. Durchschnittlich fünf Tage wendeten die befragten Fachkräfte im Jahr 2008 zur Weiterqualifizierung auf. Zehn bis zwölf Tage seien nötig, um technisch immer auf dem höchsten Niveau und den Anforderungen im beruflichen Alltag stets gewachsen zu sein. Quelle: www.vdi-wissensforum.de/

+++ 9. Schweizer Konzerne sind gute Arbeitgeber - in Deutschland +++
Ausländische Konzerne und Finanzinvestoren planen, bei deutschen Unternehmen rund 12.500 Arbeitsplätze abzubauen. Die Schweizer Konzerne kürzen ihre Stellen nicht so rigoros. Dies ergibt eine Marktanalyse des IMWF Institut für Management- und Wirtschaftsforschung, Hamburg. Auf Schweizer Gesellschaften entfallen ca. fünf Prozent der angekündigten Stellenstreichungen. Angeführt werden die Schweizer von der Bâloise (Platz 13 im Ranking), gefolgt von OC Oerlikon Corporation (Platz 17) und HestaTex (Platz 22). Bâloise will bei der deutschen Tochter Deutscher Ring/sBasler Versicherung 300 Mitarbeiter abbauen. Spitzenreiter beim Streichkonzert von Arbeitsplätzen ist die italienische Bank Unicredit mit einem geplanten Abbau von 2.000 bis 2.500 Stellen bei der deutschen Tochter HVB. Die holländische Tedrive Holding baut 1.500 Arbeitnehmer ab. Die amerikanische Computerfirma Hewlett Packard rund 1.150 Mitarbeiter bei EDS Operations. Quelle: www.imwf.de

+++ 10. Vorruhestand: Sparpotenzial von bis zu 4 Milliarden Euro +++
Der Staat fördert den vorzeitigen Ausstieg aus dem Erwerbsleben mit einer Reihe von Maßnahmen - von der Aufstockung der Altersteilzeitbezüge bis zum verlängerten Arbeitslosengeld-I-Bezug für Ältere. Angesichts des Fachkräftemangels ist dies kontraproduktiv und vor allem teuer - die Steuer- und Beitragszahler mussten hierfür im Jahr 2007 insgesamt 6,7 Milliarden Euro aufbringen. Ein Verzicht auf die Fördermaßnahmen könnte die Bundesbürger nach Schätzungen des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) um 2,9 bis 4,0 Milliarden Euro entlasten. Würde der Staat allein die Förderung der Altersteilzeit streichen, ließen sich unterm Strich 0,9 Milliarden Euro einsparen, so die IW-Experten. Wenn die Dauer des Arbeitslosengeld-I-Bezugs für die über 55-Jährigen wieder verringert würde, brächte dies für die Steuer- und Beitragszahler sogar eine Entlastung von 1,0 bis 1,5 Milliarden Euro. Über das gesamte Einsparungspotenzial hinaus gibt es zudem Wachstumschancen, die entstehen, wenn Ältere besser in den Arbeitsmarkt integriert werden. Wäre nur ein Fünftel der Vorruheständler im Job geblieben, hätte das Bruttoinlandsprodukt 2007 um fast ein halbes Prozent höher gelegen, so die Studie. Quelle: www.iwkoeln.de

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