Gerhard Konzelmann:
Öl und Gas Im Netz der Konzerne
Herbig Verlag, Müchen 2006.
(ISBN 3-7766-2487-6)
Das Buch
Der Ölpreis hat sich binnen weniger Jahre verdoppelt. Unsere Stadtwerke sind von russischem Gas aus
Zentralasien abhängig. China und Indien sind die neuen global player auf dem Energiemarkt. Islamische
Fundamentalisten im Iran machen Weltpolitik. Nahostexperte Gerhard Konzelmann untersucht in seinem
spannenden Grundlagenwerk den immensen Einfluss der Energiekonzerne auf Politik und Wirtschaft. Sind
sie die eigentlichen Herrscher der Welt?
Der Autor:
Gerhard Konzelmann, geboren 1932, studierte in Tübingen und Besancon, bevor er seine Fernsehkarriere 1956
begann. 1967 wurde er Arabien-Korrespondent der ARD und zum anerkannten Fachmann für Politik und Religion
des Nahen Ostens. Er erhielt mehrere Fernsehpreise und zwei Klassen des Bundesverdienstkreuzes. Gerhard
Konzelmann schrieb zahlreiche Bücher.
Der Inhalt:
Gerhard Konzemann gibt einen spannenden Rückblick auf die Geschichte der Erdölförderung von den ersten
Bohrungen in Saudi-Arabien über die Entstehung von Großkonzernen in Großbritannien und USA sowie den
Aufstieg und Machtverlust der OPEC. Naturkatastrophen wie die Hurrikans im Golf von Mexiko und die Kriege
in Nahost nahmen Einfluss auf die Entwicklung des Ölpreises, der nun Rekordhöhen erreicht hat.
Im 21. Jahrhundert sind Russland sowie China und Indien die neuen Teilnehmer am globalen Spiel der
Öl- und Gasgiganten. Deren Wirtschaftsmacht hängt von den Erdgaslieferungen aus Zentralasien ab. Der
Nahe, Mittlere und Ferne Osten werden durch Pipelines vernetzt. Europäische Stromversorger werden
abhängig von der Ostsee-Pipeline des russischen Staatsmonopolisten "Gasprom", deren Bau und Betrieb
Ex-Bundeskanzler Gerhard Schröder mitbestimmt. Stärker denn je nimmt jedoch die islamische Region
Einfluss auf das internationale Ölgeschäft - wie ganz aktuell die Entwicklung im Iran zeigt.
Konzelmanns spannende Analyse des Ölgeschäfts in Geschichte und Gegenwart macht die globale
Machtverschiebung durch den immensen Einfluss der Energiekonzerne auf Wirtschaft und Politik
deutlich. "Öl als Waffe" könnte auch für den Energiemarkt im 21. Jahrhundert zum Schlagwort werden.