Hans Bernd Altinger:
Wider den Strom. Poss-Verlag, Wasserburg 2005.
(ISBN 978-3-9810422-0-7)
Das Buch
Wie ein fesselnder Roman liest sich das Erlebte des ehemaligen Geschäftsführers eines
Lebensmittelunternehmens: Das Sowjetimperium zerfällt, die Länder Osteuropas stehen im Umbruch. In
Jugoslawien beginnt ein schrecklicher Bürgerkrieg. Altinger wagt es dennoch, diese fragwürdigen Märkte
zu erschließen ein Handeln ins Unbekannte beginnt. Es folgen Rückschläge und Widerstände,
die den Atem rauben. Sind es nationalpolitische Machtspiele, Markthindernisse oder gar blutige Bürgerkriege in
Jugoslawien - Altinger schafft den hürdenreichen Weg zum Auf- und Ausbau einer deutschen
Lebensmittelmarke in ganz Osteuropa.
Es gelingt ihm aber nur durch ein schlagkräftiges und mutiges Team, das er selbst im eigenen Unternehmen
gegen Widerstände finden und formen muss. Im Mittelpunkt seiner authentischen Schilderung stehen
daher auch die menschlichen Schicksale seine Handelns, die ergreifenden Begegnungen und
Ereignisse, wie etwa in Mostar oder Sarajevo zur Zeit des Krieges, als auch die Sorge um die Konsequenzen
dieses Vorhabens für alle Beteiligten.
Nicht zu kurz kommen die Kritiken am heutigen
Management, bei dem der Mensch nur noch als Kostenfaktor gesehen wird. Am Ende steht dennoch ein
großer Erfolg, der aber nur auf dem Willen und Engagement von einigen Menschen beruht.
Der Autor:
Hans Bernd Altinger war 30 Jahre für ein Lebensmittelunternehmen tätig. Von 1989 bis 2002
führte er dessen Marke in 15 Ländern Osteuropas ein. Damit verbunden war der Export und Aufbau
vieler Produktionsstätten. Er verließ 2002 das Unternehmen als Geschäftsführer und ist seitdem
als freier Schriftsteller tätig.
Der Inhalt:
«Wie lange raucht man an einer Havanna? Ungeschickt wie ich war, hätte sie für den ganzen Tag gereicht.
Immer wenn ich daran zog, war sie kalt. Mein Bekannter beobachtete es gedankenverloren: Es ist nicht so wichtig,
ob die Menschen hier deinen Joghurt löffeln oder einen anderen. Sie werden weder das ewige Leben erlangen
mit eurem Produkt, noch an einem anderen sterben. Es geht um etwas anderes. Ich habe viele Recherchen über
die Privatisierungen in Ungarn vorgenommen. Es gleicht einer widerlichen Posse. Wie ich dir sagte, es ist die Zeit
der Geier und Hyänen, ja Ratten angebrochen. Ich werde deine Geschichte aber als erste bringen, auf der Titelseite.
Die Fernschreiber in der ungarischen Zeitungsredaktion tickerten in wilder Raserei. Es sind nur schlechte
Nachrichten. Vukovar, Osijek und die Krajna sind im Zustand des Krieges und der Vertreibung. Wir sind hier nur
eine Autostunde von Jugoslawien entfernt, erklärte er mir das fortwährende Tickern. Eine wahrhaft
schlechte Zeit für mich, um an Umsatz und Rendite zu denken.
Am nächsten Tag lag ich lange wach, ehe mir einfiel, dass meine Osteuropaträume zerbrochen waren.
Der Krieg wird schrecklich werden und mehr zerstören als nur Hoffnungen. Was wird auf meine Kollegen und
mich jetzt wohl zukommen, in Kroatien, Bosnien oder im Kosovo?»